Da bin ich wieder.....
Und zwar total zwiegespalten, wenn ich sagen soll, wie es war.

Das Seminar an sich war echt gut, obwohl ganz anders als erwartet. Die Referentin war klasse, frisch, gut gelaunt, motivierend. Super!
Ich habe viele Erkenntnisse gewonnen. In erster Linie über mich, was für ein Typ Arbeitsmensch ich bin (dazu viele Tests gemacht), was ich brauche, um einen guten Job zu leisten.
Tja, ich bin ein Mensch, der am besten an Problemlösungen und Arbeiten herangeht, in dem er direkt anfängt und während der Arbeit/Problemlösung sich selbst den Lösungsweg überlegt und erarbeitet.
Also nicht vorher hinsetzen, überlegen, sich was ausdenken...bis alles im Hirn fertig ist und dann erst hinsetzen und das Ausgedachte 1:1 umsetzen.
Bei mir klappt am besten learning by doing.
Und noch weitere Erkenntnisse über mich.

Ebenso, dass man nur 60 % dessen schafft, was man sich eigentlich für den Tag vorgenommen hat. 40% sollten Puffer für Unvorhersehbares sein, was zusätzlich mal eben so auf den Tisch flattert. Also von vornherein weniger für den Tag planen.
Und alles, was man nicht an Vorgängen auf dem Tisch braucht, weg! Weg aus den Augen, in Schränke, Schubladen.
Ganz leerer Schreibtisch!
Dort sollte nur das liegen, was man gerade aktuell bearbeitet.
Weil das menschliche Auge und Unterbewußtsein alles das, was noch so da rum liegt, als ständigen "Arbeitsauftrag" ansieht....und das frustet, laugt aus und lässt einem alles zu viel erscheinen.
Wir haben viele Zeitfresser gefunden (weniger bei mir, mehr bei den anderen).
Doch, ich fand das alles sehr interessant!
Und wir waren auch nur 6 Teilnehmer, 4 Männer und 2 Frauen. Super Truppe.
Vor allem, weil wir so wenig war, konnten wir sogar einige problematische Dinge des Arbeitsalltags in Rollenspielen durchführen, auf Video aufnehmen und analysieren. Echt klasse.

Aber jetzt kommt das ABER:

Bzw. was ich noch gelernt habe: Niemals mehr auf eine Seminarveranstaltung gehen, die nicht in einem Hotel einer mir bekannten Hotelkette stattfindet!
Die Rahmenbedingungen in dieser Akademie waren noch schlechter, als von mir in den schlimmsten Träumen erwartet.
Gut, die Tagunsräume waren o.k.
Vor dem Raum stand ein Kühlschrank, wo man sich an kalten Getränken bedienen konnte.
Kaffee gab es allerdings nur 2 Etagen über uns.
Sprich, wenn man Kaffeepause hatte, musste man 2 Etagen hoch laufen. Wenn man sich am Ende der Pause einen Kaffee mit in den Raum nehmen wollte, kam dieser aufgrund der vielen Treppen nur total verschwappt und halb kalt unten an.
Und es gab zu den Kaffeepausen eben Kaffee. Punkt!
Noch nicht mal ein läpsches trockenes Plätzchen/Keks.
Sowas hab ich noch nie erlebt!
Mittags haben wir einen 10-Euro-Gutschein bekommen, den wir in 4 Restaurants in der "Umgebung" einlösen konnten.
Lächerlich sowas. Noch nicht mal ne Kantine.
Einmal haben wir nen Shuttelbus genommen und sind zu einem "Vertragsrestaurant" gefahren zum Nudeln essen.
Einmal waren wir beim Chinesen.
Aber mich hat es total angekotzt, zum Essen irgendwo hin fahren zu müssen.
Aber insgesamt war die Akademie so Richtung Jugendherberge, was die Gemeinschaftsräume anging.
Und in manchen Jugendherbergen ist es schöner.....

Mein Zimmer war die Krönung!
2,5 x 3 Meter, wenn ich großzügig schätze.
Darin ein Bett, ein Schrank, Schreibtisch, Stuhl, Mini-Fernseher....voll. (Eigenes Bad hatte ich).
Sauber war es, wirklich, aber absolut unmöglich eingerichtet und unkomfortabel.
Wie gesagt, die Zimmer in Jugendherbergen sind netter.
Und ich denke, jeder Gefängins-Insasse hat mehr Platz für sich.

Ab 16:30 Uhr gabs in dieser Akademie nix mehr! Kein Essen, kein Kaffe, null.
Zwei einsame Automaten zierten den Kaffeepausenraum, einer mit Kaltgetränken, einer mit Katjes-Pfötchen & Co.
Tja, Abendessen......
Allein (alle anderen kamen aus der Nähe und sind heim gefahren) hatte ich keine Lust, irgendwo hin zu gehen.
Vor allem: da war ja nix in der Nähe (hätte mit der Bahn in die "Stadt" reinfahren müssen)....bis auf der Chinese, der war fußläufig erreichbar.
Also bin ich dahin geschlappt und hab mir einen Sojasprossen-Salat und eine gebackene Banane einpacken lassen. Das hab ich dann mit auf mein "Zimmer" genommen und dort mit 2 Plastiklöffeln, die ich beim Chinesen bekommen habe (die hatten nur noch Löffel....) beim Fernseh-gucken gegessen....
Habt ihr schon mal Salat mit zwei Löffeln gegegssen?
Naja, besser als mit den Fingern.....
Ich hatte übrigens auch eine Mini-Bar.
Mit einer kleinen Flasche Wasser und einer Flasche Pilz. Mehr nicht.
Mit der Flasche Pilz hab ich mich dann "betrunken".

Und dieses Zimmer kostete 75 Euro!!!!!
Meine Bewertung (da lag so ein Bogen auf dem Zimmer) ist entsprechend deutlich ausgefallen....

Fazit: Tolles Seminar.....aber ich möchte in Wu.ppertal nicht tot über dem Zaun hängen.......