Waschanlage
Am Donnerstag bin ich bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen T-Shirt-Temperaturen mit meinem Silberauto in die Waschanlage gefahren.
Eine von diesen großen Wasch-Centern und ewiglanger Waschstraße, die mit Lappentechnik jeden erdenklichen Schmier-Schmutz vom Auto wischen.
Solche, wo an der Einfahrt zur Waschstraße mehrere Jungs erst einmal die Grobreinigung vornehmen:
Der erste spritzt das Auto mit einem Hochdruckreiniger ab, der zweite reinigt die Felgen, der dritte geht mit einem großen Wischer über die Scheiben…. bis man dann endlich vom vierten per Handzeichen in die Führungsschiene der Waschstraße eingewiesen wird.
Waschstraßen sind immer eine Herausforderung für mich. Irgendwie sind sie unheimlich, find ich. Und auch stressig.
Weil alles muss schnell schnell gehen. Schließlich stehen hinter einem in der Schlange noch sehr viele Autos….und vor einem auch.
Noch während das Auto per Hochdruckreiniger abgespritzt wird, fuchtelt dieser Typ schon mit den Händen, dass man weiterfahren soll.
Kunststück mit ner pitschnassen Scheibe und Sprühnebel drauf. Woher soll ich da SEHEN, dass ich zum Boy Nr. 2, der die Felgen reinigen will, weiterfahren soll?! Durch die Scheibe sieht man doch nix….also wischt man irgendwann und schaut in die Augen eines ziemlich angenervt dreinblickenden Waschstraßenmitarbeiters, weil man immer noch an der Stelle steht und es hinter einen nicht weiter geht.
Hat man sich dann zu Vorreinigungsstelle Nr. 3 – der Typ, der einem Schaum auf die Scheiben schmiert – vorgearbeitet…..ist man total verunsichert, wann man weiterfahren soll. Weil man sieht ja dort auch nix aufgrund des vielen Schaums auf der Scheibe.
Also betätigt man den Wischer……aber DAS ist dann falsch, weil der Typ immer noch am rumwischen ist und man da gerade in dem Moment nicht hätte wischen sollen……
Also weiß man weder, wie lange man wo stehen bleiben soll, noch, wann man weiterfahren soll. Puh.
Dann kommt man ziemlich gestresst an der Führungsschiene der Waschstraße an.
Mein dortiges Mantra:
Mutig drauffahren, Motor laufen lassen, Gang raus….und bloß nicht bremsen…. Motor laufen lassen, Gang raus….und bloß nicht bremsen…., Motor laufen lassen, Gang raus….und bloß nicht bremsen….
Mit diesem Gedanken bin ich dann sehr beschäftigt, um bloß nix falsch zu machen, darauf konzentriere ich mich. Voll!
Was dazu führt, dass der Führungsschienen-Einweiser wild mit den Armen fuchtelt, mit dem Finger nach rechts deutet, dass ich weiter rüberfahren soll…..dann die Augenbrauen hochzieht und wild in die entgegengesetzte Richtung zeigt…..bis er irgendwann mit einem aufmunternden zufriedenen Gesichtsausdruck die Hand hebt, dass man nun richtig steht.
Motor laufen lassen, Gang raus….und bloß nicht bremsen….
Ich hab das Komplettprogramm für 10 Euro gebucht. Mit Unterbodenwäsche, Heiswachs und allem zip und zap.
Es war nötig, bitternötig.
Seit dem Winter hat mein Silberauto keine Waschanlage mehr gesehen und dementsprechend schlimm sah es aus.
Ich hab mich schon richtig geschämt, mich mit ihm auf die Straße zu trauen….
Eigentlich hatte ich schon fest damit gerechnet, dass ich eines morgens das Wort „Sau“ auf meiner Heckscheibe finde, schön mit dem Finger in den Schmutz draufgemalt……
Nun werden mein Silberauto und ich also durch die Waschstraße geschoben.
Dieses übermächtige Geräusch, bestehend aus Wasser und Bürsten, mag ich ja gar nicht. Und wenn dann die großen Bürsten kommen, dann ducke ich mich immer automatisch in den Sitz….
Beim riesigen Gebläse angekommen bin ich immer froh, dass es bald vorbei ist.
Aber eigentlich ist das Gebläse das Schlimmste.
„Nicht bremsen, nicht aussteigen – Schacht fährt automatisch hoch“.
Ja, und wenn der das mal NICHT tut?
Der Frontscheibenwischer klappert schrecklich unter dem enormen Luftstrom des Gebläses hin und her, der Schacht kommt immer näher……los, geh hoch, du blödes Teil……und dann endlich, in kleinen ruckartigen Schritten fährt der Schacht Millimeter vor der Scheibe in die Höhe.
Einmal kräftig durchatmen.
Dann kommt die letzte Hürde – das Rolltor.
„Nicht bremsen! Tor öffnet sich automatisch. Bei Grün zügig losfahren!“
Und so wird man Richtung geschlossenes Rolltor geschoben.
Geh hoch, geh hoch, geh hoch! Nun geh schon hoch! Looooohoooooossss!
Und es geht hoch.
Aber es ist noch rot.
Ein Blick in den Rückspiegel verrät, dass das Auto hinter einem schon das Gebläse passiert hat und sich auch schon auf das Rolltor zubewegt.
Immer noch rot.
Mahaaaaannnnnnnn.
Soll ich schon fahren? Aber da steht doch, erst wenn die Ampel grün ist?!
Da, endlich wird es grün.
Und ich gebe Gas, meine Reifen quietschen, ich legen einen Kavaliersstart hin, der sich sehen lassen kann.
Geschafft!
Da mein Silberauto aber auch von innen so dreckig ist, dass man Kartoffeln drin pflanzen könnte, fahre ich also in eine der 40 „Saugeboxen“, um auch von innen Klarschiff zu machen.
Was den MamS wirklich sehr verwundert und meint, ich sei nicht normal.
Also, mein Verhältnis zum Silberauto wäre nicht normal – es sei kein Frauenauto.
Denn die meisten Frauenautos, so sagt er, seien eine allwissende und umfangreiche Müllhalde.
Dort tummeln sind auf dem Fußboden und der Rückbank zwischen mindestens 3 rumliegenden Regenschirmen jede Menge halbleere Wasserflaschen, Klamotten, Papierschnipsel, Kosmetika, Bonbontüten, Taschen mit irgendwelchem Pröll drin…..
Und diese Autos, meint der MamS, würden sich dann alle zwei/drei Wochen von den Ehemännern vorgenommen, entrümpelt, gesaugt, gewaschen……nur damit die Frauen dann innerhalb kürzester Zeit wieder den chaotischen Zustand herstellen können.
Ein Teufelskreis!
Nein, so bin ich nicht. Und das Silberauto auch nicht!
Wir sind schon recht sauber und ordentlich.
Ich schmeiße also einen Euro in den Sauger und habe damit das Recht erworben, unbegrenzte Zeit mein Auto zu saugen.
Ich saug und saug und saug, bis ich zufrieden bin und das Autoinnenleben wieder recht passabel ausschaut.
Kleine Pause, bevor ich mir die Scheiben vornehme.
Ich schaue mich um und bin doch eigentlich recht verwundert.
In den 40 Saugeboxen, die fast alle belegt sind, sind – bis auf 3 Ausnahmen (Pärchen) nur Männer zu sehen.
Keine einzige Frau, die allein ihr Auto reinigt.
Und holla, da stehen „nette“ Autos – und sehr ansprechend wirkende Besitzer.
Direkt links neben mir ein Porsche Cayenne, rechts neben mir ein Z4 und daneben ein schwarzer Porsche Boxster. Ansonsten tummeln sich in meiner näheren Saugboxen-Umgebung noch ein Audi A8 und ein TT.
Und ein altes pinkfarbenes Opel-Cabrio, was so gar nicht in die Reihe passt.
O.k., mein Silberauto passt da auch nicht wirklich rein, aber wenigstens habe ich keinen Jogginganzug an und keine pinken langen Fingernägel und eine Disko-Palme auf dem Kopf, wie die Frau des Pärchens, die hingebungsvoll ihren alten pinken Opel von innen reinigen.
Ja, das Auto passt zu ihnen, definitiv.
Als der Typ, der ebenfalls zum pinken Cabrio gehört, vorne den Fahrer-Fußraum saugt, sich tief ins Auto beugt und seine Jogginghose runterrutscht und einen tiefen Einblick auf seine Po-Backen samt Ritze freigibt, muss ich allerdingst ganz schnell wegschauen.
Bähhhh!
Also widme ich meinen Blick lieber dem Cayenne neben mir und seinem Fahrer.
Und stelle fest, dass man manchen Männern doch ansehen kann, was für ein Auto sie fahren.
Der Cayenne-Besitzer ist so mitte/ende 40, sehr gepflegt, Designerjeans, braun gebrannt, dunkle lockige Haare. Schaut echt gut aus – aber er sieht so aus, als ob er das wüsste.
Der Z4-Besitzer dagegen ist ein großer bildhübscher schlanker Typ Ende 30, geile Jeans, Hemd (3 Knöpfe auf), lässige Prada-Zehsteg-Sandalen…..und lächelt mir freundlich zu.
Anscheinend ist auch er verwundert, mich (eine FRAU, eine Frau ALLEINE) hier ein Auto reinigen zu sehen.
Der Porsche Boxster-Fahrer ist so ein arroganter Anwalt-Typ, ziemlich geleckt. Nicht beachtenswert.
Dagegen wirkt der Audi A8 Fahrer sehr sympathisch. Mein Alter. Und irgendwie niedlich.
Ja, Pause machen und sich umschauen lohnt!
;-)
Der schnucklige Z4-Besitzer kommt zu mir rüber und fragt freundlich, ob ich ihm ein zwei-Euro-Stück wechseln kann. Der Automat für die Alkohol-Reinigungs-Tücher nimmt nur 1-Euro-Stücke. Ich kann wechseln.
Wir unterhalten uns ein bisschen, über das tolle Wetter, bla bla.
Hätt ich ne Thermoskanne Kaffee im Auto gehabt, hätt ich ihn auf einen Kaffee eingeladen.
Irgendwann ist mein Auto sauber und ich muss endlich mal los. Zu lang mit dem netten Typen gequatscht.
Als ich losfahre und nochmal die 40 Boxen anschaue kam mir eine Idee!
Die ultimative Idee!
Ein Tip für alle Single-Frauen, die sich die Frage stellen
„Wo ist bitte der Scheiß-Prinz mit seinem Gaul??“
Fahrt am Samstag um die Mittagszeit, wenn schönes Wetter ist, zu einem dieser großen Wasch-Center!
Zieht Euch was nettes an! Macht Euch zurecht!
Schaut Euch um – und dann schlagt zu!
Die Auswahl an gutaussehenden Männern ist riesig!
Und ihr könnt nicht nur einen gutaussehenden Mann aussuchen….nein, unangenehme Fragen nach Lebensumständen bzw. Bankkonto beantworten sich von ganz allein, wenn Ihr Euch das dazugehörige Auto anschaut!
Also kein „Katze-im-Sack“-kaufen…..
Vielleicht sollte ich mal geführte Waschstraßen-Besuche für Single-Frauen anbieten!
Denke, das ist eine Marktlücke auf dem großen Single-Börsen-Markt!
;-)))
Eine von diesen großen Wasch-Centern und ewiglanger Waschstraße, die mit Lappentechnik jeden erdenklichen Schmier-Schmutz vom Auto wischen.
Solche, wo an der Einfahrt zur Waschstraße mehrere Jungs erst einmal die Grobreinigung vornehmen:
Der erste spritzt das Auto mit einem Hochdruckreiniger ab, der zweite reinigt die Felgen, der dritte geht mit einem großen Wischer über die Scheiben…. bis man dann endlich vom vierten per Handzeichen in die Führungsschiene der Waschstraße eingewiesen wird.
Waschstraßen sind immer eine Herausforderung für mich. Irgendwie sind sie unheimlich, find ich. Und auch stressig.
Weil alles muss schnell schnell gehen. Schließlich stehen hinter einem in der Schlange noch sehr viele Autos….und vor einem auch.
Noch während das Auto per Hochdruckreiniger abgespritzt wird, fuchtelt dieser Typ schon mit den Händen, dass man weiterfahren soll.
Kunststück mit ner pitschnassen Scheibe und Sprühnebel drauf. Woher soll ich da SEHEN, dass ich zum Boy Nr. 2, der die Felgen reinigen will, weiterfahren soll?! Durch die Scheibe sieht man doch nix….also wischt man irgendwann und schaut in die Augen eines ziemlich angenervt dreinblickenden Waschstraßenmitarbeiters, weil man immer noch an der Stelle steht und es hinter einen nicht weiter geht.
Hat man sich dann zu Vorreinigungsstelle Nr. 3 – der Typ, der einem Schaum auf die Scheiben schmiert – vorgearbeitet…..ist man total verunsichert, wann man weiterfahren soll. Weil man sieht ja dort auch nix aufgrund des vielen Schaums auf der Scheibe.
Also betätigt man den Wischer……aber DAS ist dann falsch, weil der Typ immer noch am rumwischen ist und man da gerade in dem Moment nicht hätte wischen sollen……
Also weiß man weder, wie lange man wo stehen bleiben soll, noch, wann man weiterfahren soll. Puh.
Dann kommt man ziemlich gestresst an der Führungsschiene der Waschstraße an.
Mein dortiges Mantra:
Mutig drauffahren, Motor laufen lassen, Gang raus….und bloß nicht bremsen…. Motor laufen lassen, Gang raus….und bloß nicht bremsen…., Motor laufen lassen, Gang raus….und bloß nicht bremsen….
Mit diesem Gedanken bin ich dann sehr beschäftigt, um bloß nix falsch zu machen, darauf konzentriere ich mich. Voll!
Was dazu führt, dass der Führungsschienen-Einweiser wild mit den Armen fuchtelt, mit dem Finger nach rechts deutet, dass ich weiter rüberfahren soll…..dann die Augenbrauen hochzieht und wild in die entgegengesetzte Richtung zeigt…..bis er irgendwann mit einem aufmunternden zufriedenen Gesichtsausdruck die Hand hebt, dass man nun richtig steht.
Motor laufen lassen, Gang raus….und bloß nicht bremsen….
Ich hab das Komplettprogramm für 10 Euro gebucht. Mit Unterbodenwäsche, Heiswachs und allem zip und zap.
Es war nötig, bitternötig.
Seit dem Winter hat mein Silberauto keine Waschanlage mehr gesehen und dementsprechend schlimm sah es aus.
Ich hab mich schon richtig geschämt, mich mit ihm auf die Straße zu trauen….
Eigentlich hatte ich schon fest damit gerechnet, dass ich eines morgens das Wort „Sau“ auf meiner Heckscheibe finde, schön mit dem Finger in den Schmutz draufgemalt……
Nun werden mein Silberauto und ich also durch die Waschstraße geschoben.
Dieses übermächtige Geräusch, bestehend aus Wasser und Bürsten, mag ich ja gar nicht. Und wenn dann die großen Bürsten kommen, dann ducke ich mich immer automatisch in den Sitz….
Beim riesigen Gebläse angekommen bin ich immer froh, dass es bald vorbei ist.
Aber eigentlich ist das Gebläse das Schlimmste.
„Nicht bremsen, nicht aussteigen – Schacht fährt automatisch hoch“.
Ja, und wenn der das mal NICHT tut?
Der Frontscheibenwischer klappert schrecklich unter dem enormen Luftstrom des Gebläses hin und her, der Schacht kommt immer näher……los, geh hoch, du blödes Teil……und dann endlich, in kleinen ruckartigen Schritten fährt der Schacht Millimeter vor der Scheibe in die Höhe.
Einmal kräftig durchatmen.
Dann kommt die letzte Hürde – das Rolltor.
„Nicht bremsen! Tor öffnet sich automatisch. Bei Grün zügig losfahren!“
Und so wird man Richtung geschlossenes Rolltor geschoben.
Geh hoch, geh hoch, geh hoch! Nun geh schon hoch! Looooohoooooossss!
Und es geht hoch.
Aber es ist noch rot.
Ein Blick in den Rückspiegel verrät, dass das Auto hinter einem schon das Gebläse passiert hat und sich auch schon auf das Rolltor zubewegt.
Immer noch rot.
Mahaaaaannnnnnnn.
Soll ich schon fahren? Aber da steht doch, erst wenn die Ampel grün ist?!
Da, endlich wird es grün.
Und ich gebe Gas, meine Reifen quietschen, ich legen einen Kavaliersstart hin, der sich sehen lassen kann.
Geschafft!
Da mein Silberauto aber auch von innen so dreckig ist, dass man Kartoffeln drin pflanzen könnte, fahre ich also in eine der 40 „Saugeboxen“, um auch von innen Klarschiff zu machen.
Was den MamS wirklich sehr verwundert und meint, ich sei nicht normal.
Also, mein Verhältnis zum Silberauto wäre nicht normal – es sei kein Frauenauto.
Denn die meisten Frauenautos, so sagt er, seien eine allwissende und umfangreiche Müllhalde.
Dort tummeln sind auf dem Fußboden und der Rückbank zwischen mindestens 3 rumliegenden Regenschirmen jede Menge halbleere Wasserflaschen, Klamotten, Papierschnipsel, Kosmetika, Bonbontüten, Taschen mit irgendwelchem Pröll drin…..
Und diese Autos, meint der MamS, würden sich dann alle zwei/drei Wochen von den Ehemännern vorgenommen, entrümpelt, gesaugt, gewaschen……nur damit die Frauen dann innerhalb kürzester Zeit wieder den chaotischen Zustand herstellen können.
Ein Teufelskreis!
Nein, so bin ich nicht. Und das Silberauto auch nicht!
Wir sind schon recht sauber und ordentlich.
Ich schmeiße also einen Euro in den Sauger und habe damit das Recht erworben, unbegrenzte Zeit mein Auto zu saugen.
Ich saug und saug und saug, bis ich zufrieden bin und das Autoinnenleben wieder recht passabel ausschaut.
Kleine Pause, bevor ich mir die Scheiben vornehme.
Ich schaue mich um und bin doch eigentlich recht verwundert.
In den 40 Saugeboxen, die fast alle belegt sind, sind – bis auf 3 Ausnahmen (Pärchen) nur Männer zu sehen.
Keine einzige Frau, die allein ihr Auto reinigt.
Und holla, da stehen „nette“ Autos – und sehr ansprechend wirkende Besitzer.
Direkt links neben mir ein Porsche Cayenne, rechts neben mir ein Z4 und daneben ein schwarzer Porsche Boxster. Ansonsten tummeln sich in meiner näheren Saugboxen-Umgebung noch ein Audi A8 und ein TT.
Und ein altes pinkfarbenes Opel-Cabrio, was so gar nicht in die Reihe passt.
O.k., mein Silberauto passt da auch nicht wirklich rein, aber wenigstens habe ich keinen Jogginganzug an und keine pinken langen Fingernägel und eine Disko-Palme auf dem Kopf, wie die Frau des Pärchens, die hingebungsvoll ihren alten pinken Opel von innen reinigen.
Ja, das Auto passt zu ihnen, definitiv.
Als der Typ, der ebenfalls zum pinken Cabrio gehört, vorne den Fahrer-Fußraum saugt, sich tief ins Auto beugt und seine Jogginghose runterrutscht und einen tiefen Einblick auf seine Po-Backen samt Ritze freigibt, muss ich allerdingst ganz schnell wegschauen.
Bähhhh!
Also widme ich meinen Blick lieber dem Cayenne neben mir und seinem Fahrer.
Und stelle fest, dass man manchen Männern doch ansehen kann, was für ein Auto sie fahren.
Der Cayenne-Besitzer ist so mitte/ende 40, sehr gepflegt, Designerjeans, braun gebrannt, dunkle lockige Haare. Schaut echt gut aus – aber er sieht so aus, als ob er das wüsste.
Der Z4-Besitzer dagegen ist ein großer bildhübscher schlanker Typ Ende 30, geile Jeans, Hemd (3 Knöpfe auf), lässige Prada-Zehsteg-Sandalen…..und lächelt mir freundlich zu.
Anscheinend ist auch er verwundert, mich (eine FRAU, eine Frau ALLEINE) hier ein Auto reinigen zu sehen.
Der Porsche Boxster-Fahrer ist so ein arroganter Anwalt-Typ, ziemlich geleckt. Nicht beachtenswert.
Dagegen wirkt der Audi A8 Fahrer sehr sympathisch. Mein Alter. Und irgendwie niedlich.
Ja, Pause machen und sich umschauen lohnt!
;-)
Der schnucklige Z4-Besitzer kommt zu mir rüber und fragt freundlich, ob ich ihm ein zwei-Euro-Stück wechseln kann. Der Automat für die Alkohol-Reinigungs-Tücher nimmt nur 1-Euro-Stücke. Ich kann wechseln.
Wir unterhalten uns ein bisschen, über das tolle Wetter, bla bla.
Hätt ich ne Thermoskanne Kaffee im Auto gehabt, hätt ich ihn auf einen Kaffee eingeladen.
Irgendwann ist mein Auto sauber und ich muss endlich mal los. Zu lang mit dem netten Typen gequatscht.
Als ich losfahre und nochmal die 40 Boxen anschaue kam mir eine Idee!
Die ultimative Idee!
Ein Tip für alle Single-Frauen, die sich die Frage stellen
„Wo ist bitte der Scheiß-Prinz mit seinem Gaul??“
Fahrt am Samstag um die Mittagszeit, wenn schönes Wetter ist, zu einem dieser großen Wasch-Center!
Zieht Euch was nettes an! Macht Euch zurecht!
Schaut Euch um – und dann schlagt zu!
Die Auswahl an gutaussehenden Männern ist riesig!
Und ihr könnt nicht nur einen gutaussehenden Mann aussuchen….nein, unangenehme Fragen nach Lebensumständen bzw. Bankkonto beantworten sich von ganz allein, wenn Ihr Euch das dazugehörige Auto anschaut!
Also kein „Katze-im-Sack“-kaufen…..
Vielleicht sollte ich mal geführte Waschstraßen-Besuche für Single-Frauen anbieten!
Denke, das ist eine Marktlücke auf dem großen Single-Börsen-Markt!
;-)))
Leslie House - 6. Apr, 13:57
DespoZicke - 9. Apr, 13:37
Schön erzählt.
Ich gehöre dann auch nicht zu den typischen Frauen. Habe nur das Nötigste im Auto. Aber das müsste auch mal dringend durch die Waschstraße. Von Innen hab ich es neulich kaum sauber gekriegt, lag wohl an dem langen, kalten Winter ;-)
Ich gehöre dann auch nicht zu den typischen Frauen. Habe nur das Nötigste im Auto. Aber das müsste auch mal dringend durch die Waschstraße. Von Innen hab ich es neulich kaum sauber gekriegt, lag wohl an dem langen, kalten Winter ;-)
Ich muß auch dringend in die Waschstraße und innen saugen noch dringender...
Aber da hier Samstags die Waschstraßen um ich glaub 14:00 dicht machen (so eine besch... Regelung...), ist das immer ein wenig knapp, denn Samstags wollen das ja alle....